Didaktische Konzepte für Clinical Reasoning

Vor- und Nachbereitung

CASUS-Fallszenarien können zu Fragestellungen von Präsenzveranstaltungen hinführen.

Gemeinsames Bearbeiten

CASUS kann auch bei Präsenzveranstaltungen gewinnbringend eingesetzt werden und kann Diskussionen anregen.

Selbstlernen

Das Konzept des virtuellen Patienten hilft Autodidakten zum praxisnahen tieferen Verständnis.

Lernnavigation

In CASUS beschreiben Sie reale Fälle. Die lineare Abfolge der Geschichte hilft Ihnen, gleiches Wissen zu vermitteln.

Antwort-Kommentare

Gute Begründungen für Antworten sind das A&O für gute Fälle. Unklarheiten können zu Frustration der Lernenden führen.

Kompetenz

Unsere fortwährende Zusammenarbeit mit verschiedenen Bildungs­ein­rich­tungen in der mehr als 20-jährigen Geschichte von CASUS hält uns auf dem ak­tuel­len Stand der Didaktik­kom­pe­tenz.

Das CASUS-Lernsystem ist aus der Zusammenarbeit mit Medizinern, Medienpädagogen und Informatikern entstanden. In CASUS können virtuelle Patienten erstellt und für Lernende präsentiert werden. Virtuelle Patienten sind kein Ersatz für den Unterricht am Krankenbett, können aber eine wertvolle Ergänzung sowohl für Vor- als auch Nachbereitung sein und helfen, Clinical Reasoning schon in einem frühen Stadium erlebbar zu machen.

Die Vorteile eines Online-Lernsystems im Vergleich zu Präsenzveranstaltungen liegen auf der Hand. Virtuelle Patienten können zeit- und ortsunabhängig abgerufen werden. Bei Präsenzveranstaltungen stehen Patienten nicht immer zur richtigen Zeit zur Verfügung.
 
Virtuelle Patienten in CASUS können in vielen didaktischen Einsatzgebieten verwendet werden (s. Literatur). Die Dauer einer Lerneinheit ist dabei sehr individuell. Lange Fälle mit einer Bearbeitungszeit von 45 Minuten, aber auch kurze “Key-Feature” Fälle mit weniger als 20 Minuten, die fokussiert auf die wichtigsten Entscheidungspunkte bei Leitsymptomen eingehen, können zielführend sein, wodurch Clinical Reasoning vermittelt wird.
 
CASUS Fälle sind eher im Low-Fidelity Bereich, und keine Simulation. Autoren können Fälle mit Multimedia-Material wie Bilder und Filmsequenzen aufwerten. Wir empfehlen jedoch mehr Wert auf die Fallgeschichte und die Lernziele zu legen, da dies den Lernerfolg mehr beeinflusst als aufwendig zu erstellendes Multimedia-Material.

 
 
  • Selbstlernen

    Sammlung von virtuellen Patienten helfen beim Lernen oder auch Wiederholen. In Selbstlernszenarien sollten die Fälle allerdings mehr Feedback geben und auch mehr erklären.

  • Vor- und Nachbereitung von Präsenzveranstaltungen / Blended Learning

    Vorbereitungsfälle können Fragen offen halten, die dann in Präsenzveranstaltungen besprochen werden. Dozent*innen können sich auch die Eingaben bei den Vorbereitungsfällen ansehen und daraus Besonderheiten in der Präsenzveranstaltung intensiver erörtern (Learning Analytics).

  • Gemeinsames Bearbeiten in der Gruppe

    CASUS Fälle können auch gemeinsam in Präsenzveranstaltungen bearbeitet werden. CASUS lässt sich dabei auch als Voting-System verwenden: Teilnehmer geben Antwort, das Ergebnis kann sofort betrachtet und die Lösungen gemeinsam diskutiert werden.

  • Lernnavigation

    Da uns die Fallgeschichte am wichtigsten ist, sind die meisten Lernfälle in CASUS linear aufgebaut. Damit kann man allen Lernenden das gleiche Wissen vermitteln. Die Lernenden beantworten die gleichen Fragen und nutzen dabei auch unser eigen entwickeltes interaktives Werkzeug zur klinischen Entscheidungsfindung (Clinical Reasoning). Durch den linearen Aufbau ist der Umfang von Lerneinheiten gut abschätzbar und damit gut ins Curriculum einbettbar.

    CASUS unterstützt auch komplexere Navigation. Sprünge erlauben den Lernenden auf Wunsch Inhalte auszulassen. Mit dieser Vorgehensweise lassen sich auch Entscheidungsbäume realisieren.

  • Antwort-Kommentare

    Insbesondere für das Selbstlernen sind die Rückmeldungen durch Experten die wichtigsten Elemente: Wir betonen in unseren Schulungen immer wieder, dass es äußerst wichtig ist, bei Fragen und Antworten genau zu begründen, warum die vom Experten richtig gesetzten Antworten wirklich richtig sind, und anders herum, warum etwas falsch ist. Sollte dies nicht 100% eindeutig sein, kann man dies auch im Antwort-Kommentar diskutieren. Clinical Reasoning kann so im Studium erfahrbar gemacht werden. Die Antwortkommentare können um Links ergänzt werden, die zu tiefer gehenden Informationen führen und zum Selbststudium anregen. Es sollte dabei immer darauf geachtet werden, dass zusätzliche Inhalte im Rahmen der Einbettung ins Curriculum auch realistisch bewältigt werden können.

    Ein Fragetyp erlaubt es Studierenden auch freie Antworten ohne Vorgaben zu machen. Dozent*innen können diese einzeln bewerten und den Lernenden individuelles Feedback geben. Damit wird der Kontakt zwischen Lehrenden und Lernenden gestärkt.

Literatur